Ich habe es noch nicht gespielt, deshalb kann ich auch nur einen allerersten Eindruck von mir geben.
Material:
Der Spielplan sieht auf den Bildern wirklich nicht sehr schön aus. Hätte das Spiel nicht mein Lieblingstabletop als Thema, hätte ich es mir allein deswegen schon nicht geholt. Wenn mal ihn aber vor sich liegen hat, wirkt er ganz OK. Das gleiche trifft auch für die Overlays zu. Die Materialqualität selbst ist gut.
Figuren: das Material habe ich in der Form noch nicht in einem meiner anderen 100+ Brettspielen gesehen. Es wirkt irgendwie gummiartig. Dadurch wirken die Figuren sehr stabil, die eine oder andere Figur ist aber auch etwas mehr verbogen als ich es sonst kenne. Tricks mit heißem Wasser etc habe ich noch nicht ausprobiert. Die Detailschärfe empfinde ich als sehr gut für ein Brettspiel. Insgesamt habe ich es bei einem Brettspiel aber lieber, das die Figuren unverwüstlich sind und dafür nehme ich die leicht schiefen Waffen etc in Kauf. Deshalb kriegen die Figuren insgesamt ein Plus.
Karten: die Karten sind von überdurchschnittlich guiter Qualität. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die Heldenbögen möchte ich aber gerne extra erwähnen. Es handelt sich hierbei um Pappbögen in ungefähr DIN A5. Und die haben abgerundete Ecken! Dieses schöne Detail sollten sich auch andere Hersteller als Vorbild nehmen.
Insgesamt würde ich die Materialqualität als leicht unter der von einem aktuellen Spiel von Fantasy Flight Games sehen, wenn jemand die Spiele von denen kennt.
Deutsche Übersetzung: soweit ich das bisher beurteilen kann, hat Ulisses einen erstklassigen Job gemacht. Da gibt es nichts zu meckern.
Das Spiel:
Ich habe mich vorher nicht groß informiert und war deshalb überrascht, dass es ein kooperatives Spiel ist. Ansonsten ist es im wesentlichen ein Kampfspiel, dass auch weniger den Eindruck eines Dungeoncrawlers macht, sondern mehr den einer Arena. Dem Spiel liegt ein Kampagnenheft mit 7 Missionen bei, die eine zusammenhängende Geschichte bilden. Für das erfüllen einer Mission gibt es eine beschränkte Rundenanzahl und die ganze Zeit spawnen Gegner, sodass die Gruppe sich sputen muss.
Die Regeln für Bewegung und Kampf sind an Warmachine angelehnt, aber stark vereinfacht, was für ein Brettspiel aber auch der richtige Weg ist. Als Kenner des Tabletops findet man sichj aif jeden Fall schnell zurecht.
Die 4 enthaltenen Helden wirken stärker unterschiedlich als ich dies von anderen Spielen wie Descent, Arcadia Quest usw kenne. Neben den unterschiedlichen Stats hat jeder Held mehrere Sonderfähigkeiten, die durch ein individuelles Eigenschaftendeck zwischen den Missioen erweitert werden können. Zusätzlich hat jeder Held ein eigenes Talentdeck. Mit diesem Deck kann der Charakter ganz eigene heroische Aktionen durchführen. Zumindest auf dem Papier wirkt das ganz cool.
Der Mechanismus, wie sich die Gegner steuern, wirkt recht clever. Auf der einen Seite gibt es ein Schurkendeck, welches bestimmte Gegner aktiviert und diesen eine Verhaltensweise vorgibt und zusätzlich hat jeder Gegnertyp noch einmal eine eigene Karte, auf der noch einmal spezifische Verhaltensweisen angegeben sind. Man muss sehen, wier sich das wirklich spielt, es wirkt aber bedeutend interessanter als dies in anderen kooperativen Spielen mit ähnlicher Grundthematik der Fall ist, wo es dann nur heißt, bewege den Gegner jede Runde ein Feld auf den nächsten Helden zu oder so ähnlich.
Die einzelnen Missionen sollen durch einen zufälligen Ereignisstapel und durch zufällige Nebenquests einen höheren Wiederspielwert haben. Das muss man dann mal in der Praxis sehen.
Wenn ich die ersten Partien hinter mir habe, schreinbe ich mal, wie es sich nun wirklich spielt.